Geld sparen im Haushalt - verschaffen Sie sich einen Überblick!
Kennen Sie das? Am Ende des Monats weiß man oft gar nicht, wo das Geld geblieben ist. Man hat das Gefühl, eigentlich gar nichts besonderes gekauft zu haben, und doch ist das Konto am Ende des Monats - oder noch schlimmer: vor Ende des Monats - leer.
Um im Haushalt Geld zu sparen, ist eines zunächst ganz besonders wichtig: Sie müssen wissen, wofür Sie im Laufe des Monats Ihr Geld ausgeben. Nur wenn Sie einen Überblick über Ihre Einnahmen und Ausgaben haben, können Sie realistische Ziele formulieren.
Sie kennen vielleicht die Aufstellung aller Ausgaben und Einnahmen bei "Raus aus den Schulden" von Peter Zwegat - eine solche Aufstellung sollte aber jeder einmal gemacht haben, der seine finanzielle Situation verbessern möchte.
Aufstellung aller Einnahmen und Ausgaben
Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre finanzielle Situation, damit Sie in Zukunft besser unter Kontrolle haben, wo ihr Geld wann hingeht.
5 Schritte zur Ermittlung Ihrer monatlichen Fixkosten
- Notieren Sie sämtliche feste Ausgaben, die im Laufe des Jahres anfallen. Dazu gehören Miete mit allen festen Nebenkosten oder die monatliche Hausrate, Kosten für Strom, Wasser, Gas, Internet & Telefon, Handy, Versicherungen, Kfz-Steuern, Abfallgebühren, Beiträge für Kindergarten oder Krippe etc., Beiträge für Vereine oder Automobilclubs, laufende Kreditraten usw. Wichtig ist, dass sie ALLE Ausgaben erfassen. Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, dann schauen Sie sich Ihre Kontoauszüge der letzten 12 Monate an.
- Ordnen Sie diese Ausgaben nach Monaten, so dass Sie für jeden Monat im Jahr genau wissen, wann welche Ausgabe fällig ist.
- Addieren Sie alle Ausgaben für jeden Monat, und notieren Sie die gesamten Fixkosten für jeden Monat.
- Zählen Sie die Fixkosten für alle Monate zusammen, und errechnen Sie so die jährlichen Fixkosten.
- Teilen Sie das Ergebnis durch 12, so erhalten Sie die durchschnittlichen monatlichen Fixkosten.
Wenn Sie so Ihre durchschnittlichen monatlichen Fixkosten ermittelt haben, dann können Sie genau ausrechnen, wie viel Geld Ihnen pro Monat im Durchschnitt zur Verfügung steht:
Gesamte monatliche Einnahmen - durchschnittliche monatliche Fixkosten = verfügbarer Geldbetrag
Wenn Sie zusätzlich die Kosten für jeden einzelnen Monat aufschlüsseln, dann wissen Sie auch immer ganz genau, in welchen Monaten es etwas enger wird (z.B. aufgrund des Zahlungstermins für eine Versicherung etc.), so dass Sie sich bereits zum Ende des Vormonats darauf einstellen können.
Sie können sich hier kostenlos eine Beispieldatei (Excel-Tabelle) herunterladen, in der Sie nur die Mustereinträge mit Ihren eigenen Angaben (Einnahmen und Ausgaben) ersetzen müssen. Sie können darin für jeden Monat den exakten Betrag ablesen, der Ihnen im jeweiligen Monat zur Verfügung steht. Außerdem erhalten Sie eine komplette Aufstellung Ihrer durchschnittlichen Fixkosten sowie den monatlichen verfügbaren Geldbetrag.
>> Hier die Tabelle zur Berechnung aller Fixkosten herunterladen <<
Behalten Sie die Kontrolle
Nur wenige Menschen haben wirklich einen genauen Überblick über Ihre Finanzen. Haben Sie die oberen Schritte einmal durchgeführt, dann sind Sie vielen Menschen einen wichtigen Schritt voraus! So haben Sie die volle Kontrolle über Ihre Einnahmen und Ausgaben und können gezielt Schritte zur Verbesserung Ihrer finanziellen Situation durchführen.
Wenn Sie bei der Aufstellung festgestellt haben, dass Ihre monatlichen Fixkosten erschreckend hoch sind, dann finden Sie auf diesen Seiten viele Möglichkeiten, die Fixkosten zu reduzieren:
Geld sparen bei Versicherungen
Geld sparen bei Telefon & Internet
Vielleicht fragen Sie sich oft, wo das Geld, das Ihnen nach Abzug aller Fixkosten jeden Monat zur Verfügung steht, am Ende des Monats geblieben ist. Um das zu ermitteln, und auch die Kontrolle über Ihre variablen Ausgaben zu bekommen, eignet sich ein altbewährtes Mittel:
Führen Sie ein Haushaltsbuch
Nur wenn Sie über Ihr Geld bescheid wissen, kann sich Ihre finanzielle Situation ändern. Dazu gehört auch ein Überblick über Ihre monatlichen variablen Ausgaben.
Ganz egal, wie viel Geld Sie verdienen - die meisten Menschen passen Ihre Ausgaben so Ihren Einnahmen an, dass am Ende des Monats so gut wie nichts übrig bleibt.
Vielleicht denken Sie: "Ich habe keine Zeit für ein Haushaltsbuch". Doch wenn Sie ehrlich sind, ist das nur eine Ausrede - der Zeitaufwand beträgt täglich nicht mehr als 5 Minuten. Jeder hat so viel Zeit am Tag. Sie müssen auch nicht dauerhaft ein Haushaltsbuch führen, aber ich empfehle Ihnen, dies einmal für mindestens 2-3 Monate konsequent zu tun.
Am besten fangen Sie JETZT damit an! Alles, was wir aufschieben, gerät schnell in Vergessenheit. Wenn Sie lieber zum Monatsbeginn beginnen möchten, dann bereiten Sie jetzt alles schon einmal vor und fangen dann pünktlich zum ersten des kommenden Monats an!
Verschiedene Möglichkeiten, ein Haushaltsbuch zu führen
Für ein Haushaltsbuch gibt es viele verschiedene Möglichkeiten:
- Das klassische Buch, in das Sie alles eintragen und mit dem Taschenrechner zusammenrechnen
- Eine Excel-Tabelle, in der Sie alle Ausgaben übersichtlich eintragen und automatisch berechnen lassen können
- Inzwischen gibt es mehrere brauchbare Apps für das Smartphone, mit denen Sie bequem überall, wo Sie gerade sind, Ihre Ausgaben eingeben können.
Eine Übersicht über kostenlose Haushaltsbücher für den Computer finden Sie auf folgender Seite von Computerbild:
Hauhaltsbücher: Finanzverwaltung am PC
Was Sie alles in das Haushaltsbuch übertragen, ist Ihnen überlassen. Wichtig ist aber, dass Sie in jedem Fall Ihre gesamten variablen Ausgaben dokumentieren.
Fixkosten
Die monatlichen Fixkosten haben Sie bereits ermittelt. Dies können Sie auch im Haushaltsbuch durchführen lassen, oder Sie notieren sich dort den Betrag, der abzüglich der Fixkosten monatlich übrig bleibt.
Variable Kosten
Zu variablen Kosten gehören ALLE weiteren Ausgaben, und zwar sämtliche Ausgaben für Lebensmittel, tanken, den Kaffee oder den Snack zwischendurch, Kino, Kneipe, Parkgebühren, Medikamente, Geschenke, Zeitungen, Zigaretten usw.
Auch die kleinsten Ausgaben von einigen Cent sollten Sie notieren. Am einfachsten ist es, jede Quittung aufzuheben und am Ende des Tages alle Ausgaben in Ihr Haushaltsbuch einzutragen. Wenn Sie eine App für das Smartphone benutzen, können Sie jede Ausgabe auch direkt eintragen.
Nicht mehr benötigte Quittungen können Sie am Ende des Tages wegwerfen, Quittungen für eventuellen Umtausch oder Garantie heften Sie am besten ab.
Die Auswertung
Vielleicht ist Ihnen bereits während Sie das Haushaltsbuch geführt haben, bewusst geworden, wofür Sie Ihr Geld ausgeben, und vielleicht hat schon das zu einer Verhaltensänderung geführt. In jedem Fall sollten Sie sich nach 2-3 Monaten sämtliche Ausgaben einmal genau anschauen.
Wenn Sie drei Monate alle Ausgaben notiert haben, dann haben Sie für jeden Monat eine Gesamtsumme Ihrer Ausgaben. Wenn Sie in dieser Zeit keine besonderen Anschaffungen hatten, dann werden die monatlichen Ausgaben zwar sicher nicht identisch sein, sich aber in den einzelnen Monaten wahrscheinlich nicht sehr stark unterscheiden.
Bilden Sie nun aus den Gesamtausgaben aller Monaten den Mittelwert, und Sie erhalten Ihre durchschnittlichen variablen monatlichen Kosten. Sollten Sie während dieser Zeit größere Anschaffungen getätigt haben, ziehen Sie die Kosten dafür zunächst von den Gesamtausgaben ab. Je länger Sie das Haushaltsbuch führen, desto genau wird dieser Betrag.
Wenn Sie den Durchschnittswert für Ihre variablen Kosten von dem Betrag, der Ihnen nach Abzug der Fixkosten bleibt, abziehen, dann erhalten Sie genau den Betrag, den Sie zur Zeit monatlich sparen oder für größere Anschaffungen oder zusätzliche Ausgaben, wie Reparaturen etc., aufwenden können.
Seien Sie kritisch - waren alle Ausgaben nötig?
Sicher werden Sie feststellen, dass bei ihrer Auflistung Ausgaben auftauchen, die nicht wirklich nötig waren. Das ist auch nicht weiter schlimm - schließlich sollen Sie ja leben und nicht nur existieren! Aber vielleicht entdecken Sie auch ein ganze Reihe unnötiger Ausgaben, die Sie im Nachhinein nicht tätigen würden oder deren Gesamtkosten Sie deutlich unterschätzt haben.
So summieren sich z.B. die Ausgaben für den täglichen Kaffee oder Cappuccino, das Brötchen, das man nebenbei gekauft hat, oder das ein oder andere Bier zu Gesamtbeträgen, die nicht selten über hundert Euro im Monat liegen.
Wenn es Ihr Ziel ist zu sparen und jeden Monat mehr Geld übrig zu haben, dann sollten Sie sich bei jeder Ausgabe eine einfache Frage stellen:
"Brauche ich das jetzt wirklich?"
Dieser Tipp stammt übrigens vom Internet-Millionär Helmut Ament, und diesen Tipp werden Sie von fast jedem Menschen bekommen, der es aus eigener Kraft geschafft hat, ein Vermögen aufzubauen.
Unnötige Ausgaben können belastend sein
Wer hat nicht schon häufiger Dinge gekauft, die letztendlich nutzlos im Keller, auf dem Dachboden oder in der Garage liegen? Haushaltsgeräte sind klassische Beispiele für Konsumgüter, die oft jahrelang ungenutzt im Schrank liegen, von denen man tatsächlich einmal geglaubt hat, dass man sie brauchen würde. Oft hat man ein schlechtes Gefühl, wenn man diese Dinge beim Aufräumen wiederfindet oder man ärgert sich über den Platz, den Sie ungenutzt verbrauchen.
Doch dieses Gefühl können Sie sich zunutze machen:
Wenn Sie sich an derartige unnütze Käufe erinnern und sich vor jedem Kauf diese Frage ("brauche ich das jetzt wirklich?") stellen, werden Sie vielleicht etwas zögern - und wenn Sie zögern, dann gehen Sie so schnell wie möglich weiter und verzichten auf den Kauf!
So vermeiden Sie Spontankäufe, die Sie anschließend unter Umständen bereuen.
Tipp: Sie können den Betrag, den Sie nun nicht bezahlt haben, sofort sparen, denn schließlich waren Sie ja bereit, dieses Geld auszugeben!
Außerdem sollte die Entdeckung ungenutzter Gegenstände ein Anlass sein, sich von ihnen zu befreien und gleichzeitig Geld zu verdienen: Verkaufen Sie sie einfach!
Geld sparen durch Änderung der Gewohnheiten
Geld sparen ist letztendlich vor allem eine Frage der Gewohnheiten. Oft kaufen wir Dinge nicht, weil wir sie brauchen, sondern aus reiner Gewohnheit. Der Kaffee oder der Snack zwischendurch sowie das zweite oder dritte Bier wird oftmals nicht aus dem wirklichen Bedürfnis heraus gekauft, sondern weil es der Gewohnheit entspricht, dies in bestimmen Situationen, an bestimmten Orten oder zu bestimmten Zeiten zu tun. Oft spielt auch ein gewisser Gruppenzwang eine Rolle.
Hand auf´s Herz: Haben Sie nicht auch schon einmal ein Bier bestellt, obwohl Sie überhaupt keines mehr wollten, nur weil Sie dachten, man würde Sie sonst schief ansehen?
Die eigenen Gewohnheiten zu ändern, ist allerdings meist sehr schwierig. Je länger man sich an ein bestimmtes Verhaltensmuster gewöhnt hat, desto schwieriger ist es, daran etwas zu ändern. Doch es gibt eine Methode, die recht erfolgsversprechend ist:
30 Tage - das schafft jeder, oder?
Wenn man sich vornimmt, sich bestimmte Dinge an- oder abzugewöhnen, scheitert man meist daran, dass man denkt: Das schaffe ich niemals für immer. Immer ist nun einmal ein sehr lange Zeitraum, und niemand kann sicher sein, dass er etwas für immer schafft.
Deshalb sollten Sie den Zeitraum so verkürzen, dass er überschaubar ist.
Ein Zeitraum von 30 Tagen ist so kurz, dass es jeder schaffen kann, so lange auf etwas zu verzichten oder etwas bestimmtes jeden Tag zu tun. Dazu gehört nur ein fester Wille und ein wenig Disziplin, die Sie sicherlich aufbringen können, wenn Sie ein festes Ziel haben, welches Ihnen einen oder mehrere Vorteile verschafft (z.B. mehr Geld!).
Wenn Sie es tatsächlich 30 Tage geschafft haben, etwas nicht mehr zu tun oder etwas regelmäßig (täglich) zu tun, dann werden Sie in der Regel merken, dass Sie anschließend gar nicht mehr das alte Bedürfnis haben - oder dass es deutlich schwächer geworden ist.
30 Tage oder 6 Wochen reichen in der Regel aus, um eine alte Gewohnheit abzustellen oder sich eine neue anzugewöhnen.
Wenn Sie es schaffen, eine Sache 30 Tage oder 6 Wochen lang durchzuhalten, dann schaffen Sie das auch dauerhaft!
Senken Sie auch die notwendigen Ausgaben
Wenn Sie es schaffen, einige Ihrer unnötigen Ausgaben zu vermeiden, werden Sie schon jeden Monat ein wenig mehr Geld übrig haben. Doch auch die in Ihren Augen notwendigen Ausgaben lassen sich in den meisten Fällen senken, denn bei fast allen Dingen, für die man Geld ausgeben kann, gibt es Sparmöglichkeiten.
Erfahren Sie auf den nächsten Seiten, wie Sie sowohl Ihre Fixkosten als auch die variablen Kosten im Haushalt deutlich reduzieren können!