Mit Heizen wird die meiste Energie verbraucht
Der Energieverbrauch für Heizen und Warmwasser macht den größten Anteil des Energieverbrauchs im Haushalt aus. Über die Hälfte der verbrauchten Gesamtenergie entfallen auf das Heizen. Dementsprechend groß ist hier das Einsparpotential.
Neben dem Wechsel des Gasanbieters nach einem Gaspreisvergleich liegt ein großes Sparpotential in der Verringerung des Energieverbrauchs für das Heizen. Um das zu erreichen, gibt es eine Vielzahl an verschiedensten Maßnahmen. Einige davon lassen sich sofort und ohne zusätzliche Kosten realisieren.
1. Schritt: Erfassung Ihres derzeitigen Energieverbrauchs
Wie viel Heizkosten Sie sparen können, und wie viel ein Wechsel des Anbieters bringt, hängt zum größten Teil davon ab, wie viel Energie Sie momentan verbrauchen. Deshalb sollten Sie zunächst Ihren derzeitigen Verbrauch an Heizenergie erfassen und mit anderen Gebäuden vergleichen. Diesen Verbrauch benötigen Sie übrigens auch für einen Anbietervergleich.
Ihren derzeitigen jährlichen Gasverbrauch finden Sie auf Ihrer Jahresabrechnung Ihres Gasanbieters, oder Sie können ihn durch Ablesen an Ihrem Gaszähler ermitteln. Der Gasverbrauch wird in m³ (Kubikmeter) angegeben und schließlich in der Einheit kWh (Kilowattstunden) abgerechnet.
Ein m³ Erdgas entspricht einer Energie von knapp 10 kWh.
(Der genaue Wert hängt vom Gaslieferer ab, es reicht aber aus, wenn Sie mit 10 kWh pro m³ rechnen.)
Auch Fernwärme wird in der Einheit kWh abgerechnet.
Heizen Sie mit Öl, gilt in etwa der gleiche Umrechnungsfaktor (10) zwischen einem Liter Heizöl und einer kWh:
1 Liter Heizöl entspricht etwa 10 kWh.
Wovon hängt der Energieverbrauch ab?
Der Energieverbrauch für das Heizen hängt vor allem von folgenden Faktoren ab:
- Wohnfläche der Wohnung oder des Hauses
- Bauweise des Gebäudes (freistehendes Gebäude oder Wohnung mit wenigen Außenwänden, Dämmung der Außenhülle, Fenster etc.)
- Heizungsanlage
- Warmwasserbereitung
- Eigenes Verhalten
Um den eigenen Energieverbrauch einschätzen und mit anderen vergleichen zu können, lässt sich der sog. Energieverbrauchskennwert ermitteln, der den Energieverbrauch in Relation zur Wohnfläche beschreibt. Dieser berechnet sich wie folgt:
Energieverbrauchskennwert = Jahresenergieverbrauch (in kWh) geteilt durch die Wohnfläche (in m²)
Beispiel: Angenommen, Ihr Gasverbrauch lag im letzten Jahr bei 1 200 m³, was einem Energieverbrauch von ca. 12 000 kWh entspricht.
Hat Ihre Wohnung eine Fläche von 100 m², dann beträgt der Energieverbrauchskennwert 12 000 kWh / 100 m² = 120 kWh/m².
Umfangreiche Vergleiche zum Energieverbrauchswert sowie viele Tipps zum richtigen Heizen finden Sie auch unter www.heizspiegel.de
Dort können Sie die Heizspiegel der letzten Jahre mit umfangreichen Vergleichsdaten herunterladen.
Der sich in diesem Beispiel ergebene Energieverbrauchskennwert von 120 kWh/m² im Jahr liegt im Durchschnitt, sehr gute Werte liegen bei unter 60 kWh/m² im Jahr, bei sehr alten und schlecht gedämmtes Gebäuden kann dieser Wert bei über 240 kWh/m² liegen. Moderne Energiesparhäuser erreichen sogar Werte von unter 40 kWh/m² im Jahr.
Zwischen diesen Werten liegt der Faktor 6, was bedeutet, dass die Heizkosten in einigen Gebäuden 6 x so hoch sind wie in anderen. Daraus ergibt sich bei einer Wohnfläche von 120m² einer Kostendifferenz von über 1000 €! Und das Jahr für Jahr...
Natürlich lässt sich nicht einfach so aus einem alten Gebäude ein Energiesparhaus machen, aber es gibt viele z.T sehr einfache Maßnahmen, um den Verbrauch an Heizenergie deutlich und nachhaltig zu senken.
2. Schritt: Wie man den Energieverbrauch für Heizen und Warmwasser senkt ohne zu frieren
Die folgenden Maßnahmen zeigen Ihnen, dass man nicht auf seinen gewohnten Komfort verzichten muss, wenn man Energie sparen möchte. Durch ein paar Kompromisse lässt sich das Sparpotential jedoch noch weiter erhöhen.
Die richtige Temperatur in der Wohnung
Der schnellste und einfachste Weg, die Heizkosten zu reduzieren, ist eine Senkung der Temperatur in der Wohnung. Natürlich sollen Sie nicht frieren, aber es ist sinnvoll, sich auch in der Wohnung der Jahreszeit entsprechend zu kleiden - man muss nicht im Winter mit kurzer Hose und T-Shirt herumlaufen. Mit einem Pullover und dicken Socken oder Hausschuhen fühlt man sich auch bei etwas niedrigeren Temperaturen wohl und spart deutlich an Heizkosten.
Bedenken Sie: Eine Temperaturabsenkung um 1°C spart etwa 5-6% an Heizkosten.
Die notwendige Temperatur hängt natürlich von der Art der Räume und der Nutzung Ihrer Wohnung ab. Räume, die Sie kaum benutzen, müssen beispielsweise tagsüber weniger geheizt werden als Wohnräume, das Schlafzimmer oder der Flur braucht nicht so hohe Temperaturen wie Wohnzimmer oder Bad. Folgende Temperaturen gelten als empfohlene Richtwerte:
Wohnzimmer: 20-22°C
Küche: 18-22°C
Badezimmer: 20-24°C
Schlafzimmer: 16-18°C
Kinderzimmer: 20-22°C
Flur, Abstellraum etc.: 12-16°C
Die Wohlfühltemperatur hängt dabei allerdings neben der eigenen Empfindung auch von der Luftfeuchtigkeit, der Art der Heizung (die Wohlfühltemperaturen sind bei Fußboden- oder Wandheizungen in der Regel niedriger als bei Radiatoren) sowie der Dämmung der Außenwände ab (je wärmer die Wände, desto niedriger die Wohlfühltemperatur).
In Räumen, die nicht genutzt werden (tagsüber das Schlafzimmer, Gästezimmer etc.), ist es sinnvoll, die Temperatur noch weiter abzusenken. Allerdings sollten Sie Räume niemals völlig auskühlen lassen (auch bei Abwesenheit sollte die Temperatur nie unter 13-15°C betragen), weil sonst die Gefahr steigt, dass sich Schimmel bildet und außerdem das Wiederaufheizen unverhältnismäßig viel Energie verbraucht. Wenn Sie den ganzen Tag nicht zu Hause sind, ist es darüber hinaus sinnvoll, die Temperatur im ganzen Haus um ca. 3°C abzusenken.
Türen zwischen unterschiedlich beheizten Räumen geschlossen halten
Wichtig ist, dass sie darauf achten, dass die Türen zwischen unterschiedlich stark beheizten Räumen geschlossen bleiben, da ansonsten ein unerwünschter Wärmeaustausch stattfindet und außerdem feuchte warme Luft in kühlere Räume gelangt, wodurch sich durch Kondensation Schimmel bilden kann.
Thermostatventile optimieren
Thermostatventile, die mittlerweile Standard an allen Heizkörpern sind, sorgen dafür, dass die Heizkörper nur dann heizen, wenn eine bestimmte eingestellte Temperatur unterschritten wird und so die Temperatur möglichst konstant halten. Jede Stellung (meist von 1 - 5 sowie * für Frostschutz) entspricht dabei einer bestimmten Temperatur. Nachteil der Standard-Thermostatventile ist, dass man diese Temperaturen erst einmal selbst herausfinden muss und dass man je nach Anwesenheit und Nutzung jeden Heizkörper manuell regeln muss.
Die Lösung: Elektronische Heizkörperventile
Mit elektronischen Heizkörperventilen lassen sich die Heizkosten auf einfache Art um ca. 10% reduzieren (die Hersteller sprechen sogar von bis zu 30% Energieeinsparung, was ich jedoch für übertrieben halte), und das bei gesteigertem Komfort! Alle normalen Thermostatventile lassen sich ganz einfach durch elektronische Thermostate ersetzen. Diese ermöglichen zum einen eine exakte Einstellung der gewünschten Temperatur in °C (Abstufung 0,5°C) und lassen sich außerdem so programmieren, dass die Temperatur zu gewünschten Zeiten angehoben oder abgesenkt wird - und das für jeden Tag der Woche einzeln. Darüber hinaus erkennen sie sogar, wenn ein Fenster geöffnet wird und regeln dann die Wärmezufuhr ab - eine sehr sinnvolle Funktion, denn Lüften bei gleichzeitigem Heizen ist die beste Möglichkeit, möglichst schnell viel Energie sprichwörtlich zum Fenster hinauszuheizen (s.u.: Richtig lüften).
Elektronische Thermostate gibt es bereits ab etwa 12€, etwas aufwändigere Markenprodukte mit zusätzlichen Funktionen kosten bis ca. 30€. Doch diese Kosten machen sich schnell bezahlt, nicht nur wegen der eingesparten Energie, sondern auch durch den deutlich gestiegenen Komfort.
Wer es noch komfortabler haben möchte, kann auch auf funkgesteuerte Regler zurückgreifen, die bequem von einer zentralen Bedieneinheit programmiert und gesteuert werden können.
Die Montage aller Modelle erfordert keinerlei Fachwissen und ist im laufenden Betrieb problemlos von jedermann durchführbar. Eventuell benötigte Adapter liegen den elektronischen Thermostaten in der Regel bei.
Heizkörper regelmäßig entlüften
Spätestens, wenn die Heizkörper anfangen zu gluckern, sollten sie entlüftet werden (am besten zweimal im Jahr!). Je mehr Luft sich im Heizkreislauf befindet, desto schwächer wird die Heizleistung und umso größer ist der Energieverbrauch. Zum Entlüften der Heizkörper benötigen Sie einen Entlüftungsschlüssel (den bekommt man normalerweise bei der Wohnungsübergabe, ansonsten sind sie in jedem Baumarkt erhältlich) sowie ein kleines Gefäß und ein Tuch.
Öffnen Sie bei laufender Heizung mit dem Entlüftungsschlüssel langsam das Ventil (auf der gegenüberliegenden Seite des Thermostaten) und schließen es wieder, sobald Wasser herauskommt (Glas bzw. Tuch unterhalten!). Wiederholen Sie das für jeden Heizkörper in Ihrer Wohnung. Kontrollieren Sie nach dem Entlüften den Wasserdruck an Ihrer Heizanlage - eventuell müssen Sie anschließend ein wenig Wasser nachfüllen.
Heizungscheck
Ein regelmäßiger Heizungscheck stellt sicher, dass die Heizungsanlage optimal und energiesparend arbeitet. Außerdem können Defekte rechtzeitig erkannt und behoben werden, die bei längerer Nichtbeachtung deutlich höhere Reparaturkosten nach sich ziehen würden.
Bei älteren Anlagen kann es sich lohnen, zu überprüfen, ob ein Austausch der Pumpe sinnvoll sein könnte, denn häufig sind diese bei alten Anlagen deutlich überdimensioniert und vergeuden viel Strom.
Hinweis: Die Kosten für die Wartung lassen sich als Handwerkerkosten von der Steuer absetzen!
Heizkörper nicht verdecken
Damit ein Heizkörper optimal Wärme an den Raum abgeben kann, darf er nicht mit Vorhängen, Gardinen oder Möbelstücken verdeckt werden, ansonsten beheizen Sie die Möbel oder die Vorhänge aber nicht den Raum, und der Energieverbrauch steigt deutlich an. Außerdem arbeiten Thermostatventile nur dann richtig, wenn die Wärme nicht gestaut wird, denn sie sind darauf angewiesen, die Raumtemperatur richtig zu erfassen.
Richtig lüften
Damit nicht ein Großteil der Heizenergie sprichwörtlich zum Fenster hinausgeheizt wird, ist das richtige Lüften ein zentraler Faktor beim Energiesparen. Außerdem kann ungenügendes oder falsches Lüften zu Schimmelbildung führen, was gesundheitliche Beeinträchtigungen bis hin zum Auslösen von Allergien und Asthma zur Folge haben kann.
Um ein gesundes Wohnklima zu schaffen und um Gerüche, Schadstoffe und Feuchtigkeit aus der Wohnung durch Frischluft zu ersetzen, ist ein regelmäßiges Lüften unerlässlich. Dabei gibt es folgende Dinge zu beachten:
Stoßlüften statt Dauerlüften
Lüften Sie möglichst 3-4 mal am Tag, indem Sie Fenster und / oder Türen je nach Außentemperatur 5-10 Minuten (je kälter es draußen ist, umso kürzer, mindestens jedoch 5 Minuten) weit öffnen. Am besten ist es, wenn Sie gegenüberliegende Fenster öffnen (querlüften). Das geht allerdings nur, wenn es draußen windstill ist.
Auf diese Art erreichen Sie einen schnellen kompletten Luftaustausch, und in der kurzen Zeit kühlen die Wände nicht aus und geben anschließend schnell gespeicherte Wärmeenergie an den Raum ab - so erreicht der Raum bereits innerhalb kürzester Zeit nach dem Lüften wieder die Wohlfühltemperatur. Eine noch effektivere Variante zu lüften bietet eine kontrollierte Wohnraumlüftung (s.u.).
Vermeiden Sie in jedem Fall in der Heizsaison die Kippstellung von Fenstern! Dadurch geht unglaublich viel Energie verloren, denn ein kompletter Luftaustausch dauert Stunden, und außerdem steigt ein großer Teil der von der Heizung aufgewärmten Luft direkt nach oben aus dem Fenster wieder hinaus.
Heizkörper aus beim Lüften
Drehen Sie vor dem Lüften unbedingt alle Thermostatventile ganz herunter, ansonsten registrieren diese einen Temperaturabfall und reagieren mit maximaler Heizleistung. Wenn Sie elektronische Heizkörperventile benutzen, können Sie sich diesen Aufwand sparen - diese erkennen geöffnete Fenster und schließen automatisch die Ventile!
Alternative für noch mehr Energieeinsparung und mehr Komfort: Kontrollierte Wohnraumlüftung
Oft ist es im Alltag kaum zu schaffen, 3-4 Mal pro Tag komplett zu lüften, was zu schlechterer Luftqualität, erhöhter Feuchtigkeit und infolge dessen zu Schimmelbildung führen kann. Auch geht beim Lüften natürlich zwangsläufig ein Teil der Energie, die zum Aufheizen der Wohnung benötigt wurde, verloren. Eine Lösung für diese Probleme ist eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung.
Dabei handelt es sich um eine zentral gesteuerte ständige automatische Be- und Entlüftung aller Räume in der Wohnung, die nach Bedarf geregelt werden kann. Ein zusätzliches Lüften über die Fenster ist damit nicht mehr nötig. Dadurch, dass die frische Luft in einem Wärmetauscher von der herausströmenden Innenluft bereits vorgewärmt wird, minimiert sich der Energieverlust durch das Lüften deutlich.
Vorteile einer kontrollierten Wohnraumlüftung:
- Nie wieder Durchzug in der Wohnung - Sie müssen sich nicht mehr um das Lüften kümmern
- Immer frische Luft im ganzen Haus
- Praktisch geräuschloser Betrieb
- Feuchtigkeit wird abtransportiert - die Schimmelgefahr wird deutlich reduziert
- Bedarfsgerechte Steuerung (je nach Tageszeit, Anzahl der Personen im Haus etc.)
- Deutliche Einsparung an Heizenergie durch Minimierung des Lüftungswärmeverlustes
Natürlich gibt es auch einige Nachteile:
- Recht teuer in der Anschaffung und praktisch nur bei Neubauten möglich
- Platzbedarf für Rohre und Lüftungsanlage
- Wartung erforderlich (Filterwechsel, Kontrolle)
- Anlage benötigt Strom (allerdings ist der Energiebedarf sehr gering)
Wenn Sie bereits Hausbesitzer sind oder in einer Mietwohnung wohnen, kommt diese Möglichkeit für Sie letztendlich nicht in Frage. Es gibt zwar bereits Möglichkeiten, dezentrale Geräte nachzurüsten, dies ist allerdings recht teuer und nicht so komfortabel. Planen Sie allerdings in der Zukunft einen Neubau, sollten Sie die Möglichkeit zur kontrollierten Wohnraumlüftung unbedingt in Betracht ziehen! Wir haben uns vor einigen Jahren dafür entschieden und freuen uns noch immer über den gesteigerten Komfort sowie über sehr niedrige Heizkosten.
Türen und Fenster auf Dichtigkeit überprüfen
Das zunächst Paradoxe ist, dass gerade in neuen Häusern die Schimmelgefahr größer ist als in alten Wohnungen. Woran liegt das? Der Grund dafür ist, dass in alten Häusern eine Belüftung praktisch schon eingebaut war - nämlich durch undichte Fenster und Türen. Heutzutage wird jedoch viel Wert auf eine möglichst luftdichte Gebäudehülle gelegt, was aus energetischer Sicht auch absolut sinnvoll ist, die Notwendigkeit des richtigen Lüftungsverhaltens (s.o.) aber deutlich erhöht hat. Auch dafür wäre eine kontrollierte Wohnraumlüftung die beste Lösung.
Trotzdem sollten Sie auch in älteren Gebäuden dafür sorgen, dass möglichst wenig unkontrollierter Luftaustausch über undichte Fenster und Türen stattfindet, denn es gilt das gleiche wie bei der Kipplüftung - es geht sehr viel Heizenergie verloren. Spüren Sie also Undichtigkeiten auf, und erneuern Sie die Dichtungen.
Am einfachsten lassen sich Undichtigkeiten mit einer Kerze aufspüren: Gehen Sie mit einer brennenden Kerze an Fensterrahmen und Türrahmen entlang - beginnt sie zu flackern, haben Sie eine Undichtigkeit entdeckt.
Alternativ zu neuen Dichtungen kann man auch Dichtungsbänder im Baumarkt kaufen, die auf den Fenster- oder Türfalz aufgeklebt werden können.
Heizkörpernischen dämmen
In älteren Wohnungen sind die Heizkörper in Nischen eingebaut, wodurch sie zwar weniger stören, dafür muss aber die Wand hinter der Heizung dünner sein. Und da ältere Wohnungen ohnehin schlechter gedämmt sind, gibt es einen großen Wärmeverlust durch diese dünne Wand direkt hinter dem Heizkörper.
Dieser Wärmeverlust lässt sich durch eine einfache und kostengünstige Weise reduzieren: Im Baumarkt gibt es spezielle alubeschichtete Dämmungen für Heizkörpernischen in verschiedenen Stärken, die sich zwischen Nische und Heizung anbringen lassen, in den meisten Fällen, ohne die Heizung dafür abbauen zu müssen. Eine solche Dämmung vermindert den Wärmeverlust nach außen, und außerdem wird die Wärme durch die Alubeschichtung in den Raum zurückreflektiert, wo sie gebraucht wird. Achten Sie bei der Anbringung einer solchen Dämmung aber immer genau auf die Verarbeitungshinweise!
Heizungsrohre dämmen
Sollten in Ihrem Keller bzw. Heizungsraum freiliegende Heizung- oder Warmwasserrohre zu finden sein, sollte sie diese unbedingt mit einer Rohrisolierung dämmen. Dies ist inzwischen sogar gesetzlich vorgeschrieben. Solche Rohrisolierungen finden Sie im Baumarkt für alle Rohrdurchmesser für ein paar Euro, die sich schnell bezahlt machen.
Nachts Rollläden oder Rollos schließen
Selbst, wenn Sie 3-fach verglaste Energiesparfenster besitzen, ist der Wärmeverlust auch durch ein solches Fenster größer als durch Wände. Aus diesem Grund sollten Sie in der kalten Jahreszeit abends - sofern vorhanden - an allen Fenstern die Rollläden herunterlassen. Auch Rollos oder Gardinen verringern den Wärmeverlust.
Dokumentation Ihres Gasverbrauchs
Dokumentieren Sie Ihren Gasverbrauch! Lesen Sie dafür einmal im Monat (am besten zum Monatsende) Ihren Zählerstand ab, notieren Sie ihn (am besten in einem Haushaltsbuch), und ermitteln Sie daraus, wie viel Energie Sie im letzten Monat verbraucht haben. So behalten Sie Ihren Gasverbrauch und Ihre Kosten stets im Überblick, bekommen ein besseres Gefühl für die Verbrauchswerte und können bei ungewöhnlichen Schwankungen Schwachstellen oder Defekte besser erkennen.
Wer noch mehr sparen will, muss investieren
Alle bisher genannten Maßnahmen sind mit wenig Aufwand und ohne oder mit geringen Kosten zu bewerkstelligen. Ein noch größeres Einsparpotential liegt in der Optimierung der Gebäudehülle, was allerdings aufwändigere Sanierungen und z.T. hohe Kosten erfordert. Einige Maßnahmen können Sie allerdings mit etwas handwerklichem Geschick recht kostengünstig in Eigenregie durchführen, andere erfordern eine umfassende Beratung und eine fachgerechte Ausführung.
Doch auch recht hohe Investitionskosten können sich bereits nach wenigen Jahren rentieren. Außerdem steigt durch derartige Maßnahmen ganz nebenbei auch die Wohnqualität, denn vor allem kalte Wände und Fußböden sowie undichte Fenster sorgen für Unbehagen und erfordern wiederum eine höhere Raumtemperatur.
Tipp: In vielen Bundesländern gibt es für viele Dämmmaßnahmen finanzielle Förderungen. Erkundigen Sie sich!
Hier nun einige Maßnahmen zum Sparen von Heizenergie, die höhere Investitionen erfordern:
Austausch von Fenstern
Wenn Sie noch alte, einfach verglaste Fensterscheiben besitzen, sollten Sie über einen Austausch der Fenster nachdenken, denn durch diese Fenster ist der Wärmeenergieverlust erheblich. Lassen Sie sich aber unbedingt von einem Fachmann beraten, denn ein Austausch der Fenster hat weitreichende Auswirkungen und kann ohne gleichzeitige Verbesserung der Dämmung der Wände zu Schimmelproblemen führen
Dämmung im Haus verbessern
Da der Großteil der Wärmeenergie durch die Außenwände und durch das Dach entweicht, führen Maßnahmen zur Dämmung der Außenwände und des Daches zu den wirkungsvollsten Möglichkeiten, den Heizenergieverbrauch deutlich zu reduzieren. Doch auch die Dämmung innerhalb des Hauses kann deutliche Einsparungen bewirken und lässt sich mit überschaubaren Kosten in Eigenregie schaffen.
Dämmung der Kellerdecke
Eine Dämmung der Kellerdecke sorgt für einen wärmeren Fußboden im Erdgeschoss und spart außerdem (je nach Kellergröße) ca. 5-10% an Heizkosten. Eine Dämmung der Kellerdecke lässt sich am einfachsten mit speziellen Dämmplatten erreichen. Dazu brauchen Sie in der Regel keinen Handwerker, wenn Sie ein wenig handwerkliches Geschick mitbringen. Erkundigen Sie sich in Ihrem Baumarkt, dort wird man Ihnen alle notwendigen Tipps geben.
Dämmung der obersten Geschossdecke - seit 2012 Pflicht
Die Dämmung der obersten Geschossdecke ist seit Anfang 2012 nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) Pflicht. Eine solche Dämmung spart in einem Einfamilienhaus in 20 Jahren über 3600€. So werden Sie die Investitionskosten für diese Maßnahme in wenigen Jahren rentieren. Diese Maßnahme lässt sich in der Regel eigenständig durchführen, eine Beratung beim Fachmann sollte aber in jedem Fall vorausgehen. Vor allem bei älteren Häusern ist das Einsparpotenzial besonders hoch -in kaum einem anderen Bereich kann Wärmeschutz so kostengünstig und effizient umgesetzt werden.
Im Baumarkt gibt es eine große Auswahl an Dämmstoffen, die sich für diese Maßnahme eignen. Am einfachsten ist das in der Regel mit Mineralwolle, die zwischen die Holzbalken gelegt werden. Durch einen Gehbelag wie z.B. Rauspund lässt sich die gedämmte Decke begehbar machen.
Dachdämmung
Neben den Außenwänden ist der Energieverlust über das Dach am größten. In Einzelfällen lassen sich durch eine Dachdämmung 40% der Heizkosten einsparen.
Ob eine Dachdämmung notwendig ist, kann man im Winter daran sehen, ob der Schnee auf dem Dach liegen bleibt oder nicht. Schmilzt der Schnee, geht eine Menge Wärmeenergie durch das Dach, und Sie sollten eine nachträgliche Dämmung unbedingt in Betracht ziehen. Die Kosten für eine Dachdämmung betragen ca. 100-120€ pro m² Dachfläche. Lassen Sie sich von einem Fachmann beraten!
Hinweis: Ist die oberste Geschossdecke bereits gedämmt, ist eine zusätzliche Dachdämmung nicht unbedingt erforderlich - es sei denn, Sie nutzen den Dachraum als Wohnraum.
Heizung austauschen
Moderne Brennwertkessel haben einen deutlich größeren Wirkungsgrad als ältere Heizungsanlagen und verbrauchen damit deutlich weniger Energie. Je nach Alter Ihrer Heizungsanlage kann sich der Austausch trotz Kosten in Höhe von ca. 4000-5000€ in wenigen Jahren rentieren, denn eine moderne Brennwertanlage spart im Vergleich zu einer veralteten Anlage bis zu 40% Heizenergie.
Anmerkung: Haben Sie vor, Ihr Haus später einmal besser zu dämmen, ist die vorhandene oder neu angeschaffte Heizung wahrscheinlich völlig überdimensioniert. Dämmung und Heizung sollten immer zusammenpassen und daher möglichst gemeinsam geplant werden.
Hinweis: Auch für den Austausch der Heizung gibt es Fördermittel vom Staat. Erkundigen Sie sich!
Gaspreisvergleich um noch mehr Geld zu sparen
Mit einem Gaspreisvergleich können Sie noch mehr Geld sparen! Vor allem, wenn Sie Ihren Gasverbrauch genau kennen, finden Sie mit einem solchen Preisvergleich den optimalen und günstigsten Anbieter.
Nachdem Sie einige der hier vorgestellten Maßnahmen zum Sparen von Heizenergie durchgeführt haben und Ihren günstigeren Energieverbrauch abschätzen können, sollten Sie einen solchen Gaspreisvergleich unbedingt noch einmal wiederholen, denn der richtige Anbieter und der richtige Tarif hängt vor allem von Ihrem persönlichen Verbrauch ab.