Weniger Benzinverbrauch = weniger Kosten = mehr Geld
Benzin zu sparen ist heutzutage wichtiger denn je. Durch den Anstieg der Benzinpreise wird das Tanken immer unerfreulicher - eine Tankfüllung kostet je nach Größe des Tanks ganz schnell mal 70 oder gar 80 Euro, und oft dauert es nicht lange, bis der Tank wieder leer ist.
Doch wie viel Benzin Sie verbrauchen und wie oft Sie tanken müssen, hängt nicht nur von Ihrem Auto und der zurückgelegten Strecke ab, sondern zu einem sehr großen Teil auch von ihrer Fahrweise und einigen anderen Dingen, die Sie beachten sollten.
Erfahren Sie hier, wie Sie ganz einfach mit Ihrem derzeitigen Auto die Anzahl der Tankstopps reduzieren und damit die Kosten für Benzin deutlich senken können.
Fahren Sie weniger Auto
Dieser Tipp hört sich banal an, aber er ist letztendlich für viele einer der wichtigsten Tipps zum Benzin sparen. Jeder weiß, dass Autofahren Geld kostet, doch trotzdem werden auch kurze Strecken oft mit dem Auto zurückgelegt. Wenn man vor jeder Fahrt die Kosten, die durch Verschleiß und Benzinverbrauch entstehen, in bar bezahlen müsste, dann würden die meisten sicherlich auf die ein oder andere Fahrt verzichten.
Es gibt ja schließlich genügend Alternativen zum Autofahren:
- Fahrradfahren
- Zu Fuß gehen (das tut auch Ihrer Gesundheit gut - die meisten Menschen bewegen sich ohnehin zu wenig)
- Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln (das muss nicht teuer sein!)
- Fahrgemeinschaften bilden
Fragen Sie sich also selbst vor jeder Fahrt kritisch, ob es wirklich notwendig ist, mit dem Auto zu fahren, vor allem wenn es sich um kurze Strecken handelt. Denn die sind besonders teuer:
Vermeiden Sie Kurzstrecken
Kurzstrecken erhöhen den Verschleiß Ihres Autos deutlich, und der Benzinverbrauch ist auf Kurzstrecken fast doppelt so hoch wie mit warmen Motor. Gerade in der kalten Jahreszeit kann der Mehrverbrauch sogar noch höher ausfallen.
Selbst ein sparsames Auto mit einem Verbrauch von 5-6l/100km kann bei der kurzen Fahrt z.B. zum Bäcker am Morgen u.U. deutlich über 10l/100km verbauchen. Angenommen, der Bäcker ist 1km entfernt, dann können Sie auf den Preis für die Brötchen noch einmal mindestens 40 Cent für Benzin drauf rechnen.
Die Kosten pro gefahrenem Kilometer werden oft unterschätzt
Oft werden bei der Berechnung der Kosten pro gefahrenem Autokilometer nur die Benzinkosten berücksichtigt.
Berücksichtigt man zusätzlich zum Benzinverbrauch die Kosten für Verschleiß, Wertverlust, Wartung und Anschaffungspreis, dann kostet jeder gefahrener Kilometer mit dem Auto zwischen 26 Cent ((Toyota Aygo) und 1,07 Euro (Range Rover SDC6 HSE).
Diese Werte wurden vom Bewertungsunternehmen Schwacke im Jahre 2013 ermittelt.
Das bedeutet für unser Beispiel, dass die Brötchen bis zu 2,14 Euro teurer sind, als wenn Sie zu Fuß zum Bäcker gegangen wären!
Wenn Sie denn trotzdem entschieden haben, dass die anstehende Fahrt mit dem Auto stattfinden soll (dafür müssen Sie sich natürlich nicht jedes Mal rechtfertigen), dann sollten Sie aber versuchen, so wenig Benzin wie möglich zu verbrauchen.
Den größten Einfluss auf den Benzinverbrauch hat die eigene Fahrweise.
So kann man auch mit einem "Benzinschlucker" recht günstig fahren, genauso wie man mit einem vermeintlich sparsamen Auto so fahren kann, dass es gar nicht mehr sparsam ist.
Smart Driving - wie Sie mit Köpfchen Benzin (und Nerven!) sparen können
Wovon hängt der Benzinverbauch ab?
Hinweis: Wenn Sie nicht wissen wollen, auf welchen physikalischen Gesetzen die folgenden Spartipps beruhen, sondern einfach nur sparen wollen, dann können Sie diesen Abschnitt überspringen!
Um zu verstehen, wann ein Auto viel Benzin verbraucht und wann wenig, braucht man nur zwei grundlegende Gesetze der Physik zu kennen:
Die benötigte Arbeit W oder Energie (die aus dem Benzin stammt) ergibt sich aus dem Produkt der benötigten Kraft (F) und der zurückgelegten Strecke (s) des Autos:
Arbeit = Kraft x Weg oder in Kurzform: W = F*s
Daraus ergibt sich zunächst: Je weiter Sie fahren, desto mehr Benzin brauchen Sie - klingt logisch, oder?
Die Kraft wiederum hängt von der Masse (m) des Autos (inkl. Gepäck etc.) sowie von der Beschleunigung (a) ab.
Das bedeutet: So lange Sie nicht beschleunigen, sondern mit konstanter Geschwindigkeit fahren, ist die Kraft Null, und Sie verbrauchen kein Benzin. Moment... das kann nicht ganz stimmen, oder?
Nein, nicht ganz. Denn was hier noch nicht berücksichtigt wurde, ist die Reibung, die das Auto abbremst, wenn Sie den Gang rausnehmen und das Auto einfach rollen lassen würden. Zu Reibung kommt es z.B. zwischen Rädern und Straße oder auch innerhalb des Autos.
Den größten Teil der Reibung macht aber der Luftwiderstand aus. Wenn es keinerlei Reibung geben würde, dann bräuchte man tatsächlich keine Energie (und kein Benzin), um mit gleichmäßiger Geschwindigkeit zu fahren. Das ergibt sich aus Newtons Trägheitsgesetz.
Doch so groß ist die Reibung gar nicht. Wenn Sie Ihr Auto einfach rollen lassen, wird die Geschwindigkeit nur langsam geringer, vor allem, wenn Sie nicht so schnell fahren. Denn ganz entscheidend ist:
Der Luftwiderstand ist umso größer, je schneller Sie fahren, und zwar steigt der Luftwiderstand quadratisch mit der Fahrgeschwindigkeit. Das bedeutet:
Wenn Sie die Geschwindigkeit verdoppeln, dann vervierfacht sich der Luftwiderstand. Das ist der einzige Grund, warum Fahren mit höherer Geschwindigkeit mehr Benzin verbraucht, und das erklärt, warum der Benzinverbrauch bei zunehmender Geschwindigkeit überproportional ansteigt.
Einfache Regeln zum spritsparenden Autofahren
Aus den o.g. physikalischen Gesetzen ergeben sich direkt einige grundlegende Regeln zum benzinsparenden Fahren:
- Masse des Autos so klein wie möglich - unnötiges Gepäck ausräumen!
- Luftwiderstand so klein wie möglich - Dachgepäckträger vom Dach, wenn nicht benötigt
- Je niedriger die Geschwindigkeit, desto weniger Benzin wird verbraucht (das gilt allerdings nicht bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten)!
Und die vielleicht wichtigste Regel, die viele anscheinend nicht kennen:
- So wenig beschleunigen und bremsen wie möglich - Geschwindigkeit möglichst konstant halten!
Daraus ergeben sich die folgenden konkreten Tipps:
> Unnötigen Ballast auspacken
Jedes unnötige Gepäckstück erhöht die Masse des Autos und damit den Benzinverbrauch, weil die zusätzliche Masse immer wieder mit beschleunigt werden muss. Räumen Sie deshalb alles aus dem Auto, was Sie nicht benötigen.
Unbenutzte Dachgepäckträger erhöhen den Verbrauch durch erhöhten Luftwiderstand. Bauen Sie ihn also bei Nichtbenutzung immer wieder sofort ab. Vor allem bei hoher Geschwindigkeit auf der Autobahn macht sich der erhöhte Luftwiderstand deutlich bemerkbar.
> Benzin sparen durch vorausschauende Fahrweise
Ganz wesentlich zum spritsparenden Fahren ist eine vorausschauende Fahrweise. Nebenbei reduzieren Sie damit außerdem die Unfallgefahr erheblich. Was genau bedeutet vorausschauend fahren?
- Wenn Sie sehen, dass vor Ihnen gebremst wird, ein Hindernis auftaucht oder die Ampel rot ist oder gerade rot wird, dann nehmen Sie den Fuß frühzeitig vom Gas anstatt bis zum Hindernis schnell weiterzufahren oder gar zu beschleunigen und dann u.U. scharf zu bremsen. Je weniger Sie bremsen, umso weniger Benzin verbrauchen Sie!
- Halten Sie Abstand zum Vordermann! Das erhöht zum einen Ihre eigene Sicherheit und die der anderen Verkehrsteilnehmer und führt dazu, dass Sie nicht bei jeder Geschwindigkeitsänderung des Vordermanns bremsen und anschließend wieder beschleunigen müssen!
- Überholmanöver erfordern meist kräftiges Gas geben und oft anschließendes Bremsen. Überlegen Sie, ob das Überholen wirklich notwendig ist und wie viel Zeit Sie wirklich dadurch sparen. Auf einspurigen Straßen mit regem Verkehr ist ein Überholen häufig riskant und meist völlig überflüssig. Sie begeben nur unnötig sich und andere in Gefahr.
Der ADAC bietet regelmäßig Spritsparkurse an, in denen Sie besonders benzinsparendes Fahren lernen können. Ein solcher Kurs kann Ihnen langfristig viel Geld sparen. Wenn Sie die Regeln und Tipps beachten, die Sie hier finden, dann werden Sie aber auch ohne einen solchen Kurs zum Spritsparer!
Zügig beschleunigen und schaltfreudig fahren
Am größten ist der Benzinverbrauch in den niedrigen Gängen und bei hoher Drehzahl.
Starten Sie den Motor ohne Gaspedalbetätigung und fahren Sie sofort los (Motor nicht warmlaufen lassen!).
Beschleunigen Sie zügig, und schalten Sie so schnell wie möglich in den nächsthöheren Gang. Der erste Gang ist nur zum Anfahren, bereits nach einer Wagenlänge sollten Sie in den zweiten Gang schalten! Beschleunigen Sie dann zügig weiter, indem Sie das Gaspedal ca. 3/4 durchtreten.
Im normalen Stadtverkehr bei knapp über 50 km/h kann (und sollte) man problemlos im 5. Gang fahren. So können Sie auch nach dem Beschleunigen im dritten Gang sofort in den fünften Gang schalten. Solange der Motor nicht ruckelt, kann er keinen Schaden nehmen. Vor allem bei abschüssiger Straße und bei gleichmäßigem Tempo reicht eine Motordrehzahl von knapp 2000 /min aus.
Moderate Geschwindigkeit spart Benzin
Am ökonomischsten fährt ein Auto im höchsten Gang mit einer Geschwindigkeit zwischen 70 und 90 km/h. Bei zunehmender Geschwindigkeit steigt der Treibstoffverbrauch immer stärker an.
Vermeiden Sie Fahrten bei annähernd Vollgas, der Verbrauch kann sich dabei gegenüber gemäßigter Fahrt bei 120-130 km/h fast verdoppeln! Mehr als ein paar Minuten lassen sich meist ohnehin nicht sparen.
Motorbremse nutzen statt auskuppeln
Wenn Sie sehen, dass Sie bald bremsen müssen, dann gehen Sie frühzeitig vom Gas, lassen aber den Gang drin. Moderne Motoren schalten dann die Treibstoffzufuhr ab, der Verbrauch sinkt praktisch auf 0, während er im Leerlauf noch bis zu 2-2,5 l/100km betragen kann. Außerdem werden so die Bremsen geschont.
Bordcomputer nutzen
Wenn Sie einen Bordcomputer haben, der den Treibstoffverbauch anzeigt, dann stellen Sie ihn möglichst oft auf "momentaner Verbrauch". So erhalten Sie ständig eine Rückmeldung und lernen immer besser, bei welcher Fahrweise der Verbrauch steigt oder sinkt. Dass die absoluten Werte nicht genau stimmen, spielt dabei keine Rolle.
Machen Sie es zum Sport, möglichst spritsparend zu fahren und mit einer Tankfüllung so weit wie möglich zu fahren!
Motor aus bei längerem Stillstand
Viele moderne Autos haben eine Start-Stopp-Automatik, um Benzin zu sparen. Sie schalten den Motor beim Stillstand ohne Gang ab und beim Einkuppeln wieder an. Doch auch ohne eine solche Automatik können Sie Benzin sparen, wenn Sie bei längerem Stillstand an der Ampel, am Bahnübergang oder im Stau den Motor abstellen. Das lohnt sich bereits ab einer Zeit von 20 Sekunden. Beachten Sie aber, dass Blinker und Fahrzeugbeleuchtung bei ausgeschalteter Zündung u.U. nicht funktionieren. Der Verbrauch bei laufendem Motor im Stand liegt bei ca. 0,5l pro Stunde.
Weitere Tipps und Anregungen
Stoßzeiten vermeiden und Staus umfahren
Zu manchen Zeiten sind Staus und Ärger vorprogrammiert. Neben dem Zeitverlust und dem Stress, dem man sich aussetzt, führt das Fahren im Stop & Go-Verkehr und im Stau zu einem deutlich erhöhten Benzinverbrauch.
Meiden Sie wenn möglich Fahrten zum Feierabend sowie zum Ferienbeginn oder -ende, und hören Sie vor Fahrtantritt den Verkehrsfunk! Alternativ gibt es Staumelder im Navi oder als Apps für Smartphones, und auch ein Blick bei Google-Maps zeigt sehr zuverlässig, wo es auf der geplanten Strecke zu Verkehrsbehinderungen (gelb) oder Stau (rot oder dunkelrot) kommt und wo Sie freie Fahrt haben (grün). Wenn Sie trotzdem unbedingt fahren müssen, dann versuchen Sie, die roten Abschnitte zu umfahren!
Reifen und Reifendruck
Achten Sie stets auf ausreichenden Reifendruck. Zu niedriger Reifendruck erhöht sowohl den Benzinverbrauch durch erhöhten Rollwiderstand als auch den Verschleiß der Reifen. Sie können den Reifendruck ohne Bedenken etwas (ca. 0,2 Bar) höher lassen als im Handbuch Ihres Autos empfohlen. Kontrollieren Sie also regelmäßig den Reifendruck (immer im kalten Zustand, da der Druck durch Erwärmung ansteigt)!
Beim Kauf neuer Reifen sollten Sie neben den Fahreigenschaften und dem Preis auch auf den Rollwiderstand achten. Es gibt spezielle Leichtlaufreifen, die den Benzinverbrauch ein wenig reduzieren. Seit Ende 2012 haben alle Reifen ein EU-Label, welches wie bei Haushaltsgeräten die Effizienzklasse anzeigt, wobei A die beste und G die schlechteste Kategorie bedeutet.
Außerdem ist der Rollwiderstand bei Sommerreifen generell etwas niedriger als bei Winterreifen. Fahren Sie also nicht unnötig lange mit Winterreifen, sondern wechseln Sie rechtzeitig wieder auf Sommerreifen.
Unnötige Verbraucher ausstellen
Der Strom für alle elektronischen Helfer und Geräte wird vom Motor erzeugt und erhöht daher den Benzinverbrauch.
Übersicht der größten Stromverbraucher im Auto
Verbraucher | zusätzliche Leistung |
Klimaanlage | 100 Watt |
Heckscheibenheizung | 180 Watt |
Sitzheizung | 60-100 Watt (pro Sitz) |
Innenraum-Gebläse | 170 Watt |
Frontscheibenheizung | 540 Watt |
Radio mit CD-Wechsler | 60 Watt |
Eine zusätzliche Leistung von 400 Watt führt zu einem Mehrverbrauch von ca. 0,5 l pro 100 Kilometer.
Überlegen Sie also, welche Verbraucher Sie wirklich benötigen. Vor allem bei dem Betrieb der Klimaanlage sollten Sie darauf achten, dass Sie die Innenraumtemperatur an heißen Tagen zunächst durch Lüften senken und sobald Sie diese anstellen alle Fenster schließen.
Regelmäßige Wartung
Auch wenn man um Geld zu sparen, die Autowerkstatt oft am liebsten meidet, sollte man nicht am falschen Ende sparen. Zu wenig Öl o.ä. führt zu erhöhtem Verschleiß und u.U. auch zu erhöhtem Verbrauch. Auch verstopfte Luftfilter oder abgenutzte Zündkerzen können den Verbrauch erhöhen.
Lassen Sie Ihr Auto also regelmäßig durchchecken, und halten Sie die Intervalle zum Ölwechsel ein! Eine regelmäßige Wartung trägt darüber hinaus auch zum Werterhalt des Fahrzeuges bei.
Fahrgemeinschaften bilden
Das Bilden von Fahrgemeinschaften ist eine gute Möglichkeit, die eigenen Autokilometer ein wenig zu senken und damit Benzin zu sparen. Vielleicht haben Sie fast den gleichen Arbeitsweg wie ein Kollege oder eine Kollegin? Wenn man zusammen fährt und sich beim Fahren abwechselt, halbiert man den Benzinverbrauch und hat außerdem noch Gesellschaft während der Fahrt. Bei drei oder vier Personen im Auto spart man natürlich noch mehr!
> Erfahren Sie hier, wie Sie beim Auto noch mehr Geld sparen können! <